23. September 2024 / Aus aller Welt

Ärzte ohne Grenzen warnen vor Cholera nach Fluten in Nigeria

Mehrere Länder in West- und Zentralafrika erleben derzeit die schwersten Überschwemmungen seit Jahren. In einer besonders betroffenen Stadt im Norden Nigerias droht eine weitere Notlage.

Schwere Regenfälle ließen im Norden Nigerias einen Damm brechen. (Archivbild vom 10. September).

 

Lagos (dpa) – Nach schweren Überschwemmungen in Nigeria warnt die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) vor einem Ausbruch von Krankheiten wie der Cholera und Malaria. Rund 400.000 Menschen mussten im Bundesstaat Borno im Nordosten des Landes in Notunterkünften unterkommen, nachdem heftiger Regen Mitte September einen Damm zum Überlaufen gebracht und schwere Überschwemmungen in und um die Stadt Maiduguri verursacht hatte.

Die Unterkünfte befänden sich zumeist in Schulen mit zu wenigen Latrinen und einem Mangel an sauberem Trinkwasser, warnt MSF. «Die Zahl der Kinder, die an Malaria und akutem wässrigem Durchfall leiden, hat bereits vor der Flut zugenommen, und wir haben seit der Flut einige Kinder mit klinischen Anzeichen von Cholera gesehen», sagte Issaley Abdel Kader, Leiter der MSF-Mission in Nigeria. Wir befürchten, dass die Zahl der Fälle weiter steigen wird, wenn die medizinische und humanitäre Unterstützung, insbesondere in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene, nicht verstärkt wird.»

In West- und Zentralafrika herrscht derzeit die jährliche Regenzeit, die in diesem Jahr von besonders schweren Niederschlägen geprägt ist. Auch Mali, der Niger, Burkina Faso, Kamerun und der Tschad haben Überschwemmungen erlebt. Hilfsorganisationen zufolge sind mehr als 4,4 Millionen Menschen in den sechs Ländern von Fluten betroffen – das seien mehr als dreimal so viele wie im vergangenen Jahr. In Nigeria kamen bislang nach jeweils jüngsten Regierungsangaben mindestens 269 Menschen, im Tschad mindestens 487, im Niger mindestens 322 und in Mali mindestens 64 Menschen ums Leben.


Bildnachweis: © Musa Ajit Borno/AP/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Vorsorgemaßnahme: Private Trinkwasserbrunnen werden beprobt
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...

weiterlesen...
Polizei erschießt mutmaßlichen Angreifer in Recklinghausen
Aus aller Welt

Erneut geht in NRW ein Schusswaffengebrauch der Polizei tödlich aus. Ein mutmaßlicher Messerangreifer starb dabei in Recklinghausen. Erst am Dienstag war es in Moers zu einem tödlichen Fall gekommen.

weiterlesen...
Lebensräume im Kreis Gütersloh erfassen
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten schützen, die Vielfalt des Landschaftsbildes wahren und den...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Mallorca: Verdächtiger nach Attacken auf Deutsche gefasst
Aus aller Welt

Ein Mann greift zwei deutsche Urlauber auf Mallorca brutal an - nun wurde ein Verdächtiger festgenommen. Ist Hass das Motiv?

weiterlesen...
Reizdarm-Selbsthilfegruppe im Kreis Gütersloh: Unterstützung, Austausch und Beratung für Betroffene
Aufklärung

Selbsthilfegruppe trifft sich jeden 2. Mittwoch im Monat in Rietberg

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Mallorca: Verdächtiger nach Attacken auf Deutsche gefasst
Aus aller Welt

Ein Mann greift zwei deutsche Urlauber auf Mallorca brutal an - nun wurde ein Verdächtiger festgenommen. Ist Hass das Motiv?

weiterlesen...
Frauen per Dating-App betrogen: Urteil wegen Liebesschwindel
Aus aller Welt

Er lernte Frauen per App kennen und überzeugte sie, ihm viel Geld zu geben: Ein Mann hat gestanden, zwei Opfer mit einer Liebesmasche um hohe Summen gebracht zu haben. Jetzt wurde er verurteilt.

weiterlesen...