16. Juni 2023 / Aus aller Welt

Energiewende: Online-Tracker zeigt Klima-Fortschritt

Wo es genau hakt bei der Energiewende, zeigt nun ein Online-Tracker an. Laut den Forschern sind vor allem langlebige Anschaffungen der Bürger, wie klimaschädliche Autos oder neue Gasheizungen, ein Problem.

«Neue Benziner oder Diesel fahren im Schnitt 18 Jahre auf den Straßen.» Ein Problem fürs Klima.

Ein neues Internet-Werkzeug von Klimaforschern zeigt ab sofort als eine Art Frühwarnsystem an, wo es bei der Energiewende in Deutschland noch hakt. Der «Transformations-Tracker» ist heute online gegangen.

Rund 40 konkrete Schlüsselindikatoren werden dazu ins Verhältnis gesetzt, wie der Vize-Leiter des Ariadne-Projekts und Experte des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Gunnar Luderer, sagte. Die Ergebnisse sind recht ernüchternd. «Unsere Analysen zeigen: Um auf Kurs zur Klimaneutralität zu kommen, geht es mit den Fortschritten der Energiewende in den meisten Bereichen zu langsam voran.»

Fossile Zukunft wird mitbestellt

Den Forschern zufolge zeigt sich, dass gerade bei langlebigen Anschaffungen der Bürger noch viel zu tun ist. «Neue Benziner oder Diesel fahren im Schnitt 18 Jahre auf den Straßen, neue Gasheizungen sind 15-25, teils sogar 30 Jahre in Betrieb.» Damit werde die fossile Zukunft - also die klimaschädliche Verbrennung von Kohle, Öl und Gas - mitunter gleich mitbestellt.

Auch bei den Erfolgen lohnt es sich, genauer hinzuschauen. «Dass viele vermeintlich günstige Entwicklungen der letzten Jahre Folge der Corona-Pandemie und der Energiekrise sind, ist zunächst ernüchternd», sagte Frederike Bartels vom PIK. Denn Treibhausgas-Emissionen, die im Zuge der Pandemie durch das Herunterfahren der Industrieproduktion oder weniger Verkehr gesunken sind, steigen inzwischen wieder an.

Deutschland muss nach dem Klimaschutzgesetz den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 gegenüber 1990 um 65 Prozent senken. Zurzeit beträgt die Minderung laut Umweltbundesamt rund 41 Prozent. Bis 2045 muss dann verbindlich Klimaneutralität erreicht werden.


Bildnachweis: © Matthias Balk/dpa
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