Gondolieri und ihre schwarzen Boote prägen seit jeher das Stadtbild von Venedig: Täglich manövrieren die Gondelfahrer in ihren gestreiften Hemden und den Strohhüten auf dem Kopf zahlreiche Touristen durch die engen Kanäle der norditalienischen Lagunenstadt. Doch offenbar gehen ihr diese aus. Die Stadtregierung von Venedig sucht nach neuen Gondolieri und bietet einen Ausbildungskurs für den traditionellen Beruf an. Doch die Kriterien für den Berufseinstieg sind sehr streng. Zunächst sind die Lizenzen für die Gondel rar gesät. Derzeit verfügen lokalen Medien zufolge nur etwa 440 Gondolieri über eine solche Lizenz. Oft werden die Lizenzen vererbt und von Generation zu Generation weitergegeben. Auch die Zulassungsbeschränkungen für die Ausbildung sind strikt. Am Anfang steht ein Kurs, in dem die Teilnehmer die «Kunst des Gondoliere» erlernen sollen. Bis zum heutigen Dienstag konnten sich Interessierte für diesen Kurs bewerben. Dieser besteht laut Ausschreibung aus einem theoretischen und praktischen Teil sowie einer Ruderprüfung. Die Lehrlinge pauken dort etwa die Grundlagen des Schifffahrtsrechts und der Kunstgeschichte Venedigs. Aber auch Englischstunden gehören dazu, um sich mit Touristen verständigen zu können. In dem Kurs soll ebenfalls der richtige Umgang mit Urlaubern gelernt werden. Der wichtigste Teil des 40 Stunden umfassenden Kurses ist der Praxis-Part, in dem Gondoliere-Meister das charakteristische Heckrudern lehren. Am Ende folgt eine strenge Prüfung. Bei Bestehen erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem sie sich wiederum für eine Prüfung bei der Handelskammer von Venedig anmelden können. Am Ende folgt die Beantragung einer Lizenz. Die Kosten für den Kurs, etwa 800 Euro, müssen sie selbst tragen. Vergangenes Jahr erhöhte die Stadtregierung die Preise für Gondelfahrten. Eine 30-minütige Fahrt am Tag kostet nach Angaben der Stadt 90 Euro, ab 19.00 Uhr steigt der Preis auf 110 Euro. Mit geschätzt etwa 15 Millionen Gästen pro Jahr gehört Venedig zu den meistbesuchten Städten der Welt. Um die Touristenmassen besser kontrollieren zu können, testete die Stadt bis in den Sommer hinein eine Eintrittsgebühr für Tagesbesucher.Englisch-Unterricht und Verhalten gegenüber Touristen
Bis zu 110 Euro für 30-minütige Gondelfahrt
Bildnachweis: © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Venedig sucht neue Gondolieri für Kanalfahrten
Der Touristen-Hotspot Venedig sucht neue Gondelfahrer. Bedingung dafür ist ein Kurs über die «Kunst des Gondoliere». Den Absolventen könnte ein üppiger Stundenlohn winken.
Meistgelesene Artikel
- 26. August 2024
Vorsorgemaßnahme: Private Trinkwasserbrunnen werden beprobt
Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...
- 28. August 2024
Polizei erschießt mutmaßlichen Angreifer in Recklinghausen
Erneut geht in NRW ein Schusswaffengebrauch der Polizei tödlich aus. Ein mutmaßlicher Messerangreifer starb dabei in Recklinghausen. Erst am Dienstag war es in Moers zu einem tödlichen Fall gekommen.
- 19. September 2024
Lebensräume im Kreis Gütersloh erfassen
Gütersloh. Die Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten schützen, die Vielfalt des Landschaftsbildes wahren und den...
Neueste Artikel
- 20. September 2024
Studie: Sars-CoV-2 stammt vermutlich von Wildtieren
Der Ursprung der Corona-Pandemie ist rätselhaft. Einer weiteren Studie zufolge stammt das Virus wohl von Wildtieren und nicht aus einem Labor. Beweisen lässt sich das nicht - aus einem klaren Grund.
- 20. September 2024
Rapide Ausbreitung von Mpox in Afrika
Von Mpox betroffen sind immer öfter kleine Kinder. Der Impfstoff ist für sie aber nicht zugelassen.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 20. September 2024
Studie: Sars-CoV-2 stammt vermutlich von Wildtieren
Der Ursprung der Corona-Pandemie ist rätselhaft. Einer weiteren Studie zufolge stammt das Virus wohl von Wildtieren und nicht aus einem Labor. Beweisen lässt sich das nicht - aus einem klaren Grund.
- 20. September 2024
Rapide Ausbreitung von Mpox in Afrika
Von Mpox betroffen sind immer öfter kleine Kinder. Der Impfstoff ist für sie aber nicht zugelassen.