11. Juni 2024 / Aus aller Welt

Polizei findet Leiche bei Suche nach Neunjähriger in Sachsen

Im sächsischen Döbeln wird seit über einer Woche die neun Jahre alte Valeriia vermisst. Nun hat die Polizei bei der Suche nach dem Mädchen eine Leiche gefunden und kündigt eine Pressekonferenz an.

Polizisten suchen mit Suchstangen in einem Waldstück bei Döbeln nach der vermissten Grundschülerin.

Auf der Suche nach der vermissten neunjährigen Valeriia hat die Polizei im sächsischen Döbeln eine Leiche gefunden. Die Polizei teilte mit, es werde geprüft, ob es sich dabei um das seit dem 3. Juni vermisste Mädchen handle.

Der leblose Körper war den Angaben zufolge in einem Wald zwischen dem Roßweiner Ortsteil Mahlitzsch und dem Döbelner Ortsteil Hermsdorf im Landkreis Mittelsachsen gefunden worden. Für Mittwochmittag hat die Polizei eine Pressekonferenz angekündigt.

Wenige Stunden nach der schrecklichen Entdeckung war die Straße, die die zwei Orte miteinander verbindet und an der auch der Fundort liegt, durch Polizeikräfte abgesperrt worden. Vereinzelt waren Anwohnerinnen und Anwohner zu sehen.

Neunjährige zuletzt auf Schulweg gesehen

Am Fundort der Leiche führten die Chemnitzer Kriminalpolizei und die Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen die Ermittlungen. Auch die Staatsanwaltschaft Chemnitz sei involviert. «Weitere Details lassen sich aktuell auch aufgrund der notwendigen, langwierigen Ermittlungsarbeit nicht mitteilen», erklärte die Polizei.

Zuletzt war die Neunjährige gesehen worden, als sie sich auf den Weg zur Schule machte. Doch dort war sie nie angekommen. Laut einem Bericht der «Bild» will ein Mitschüler, der an dem Tag zu spät zur Schule kam, das Mädchen gegen 9.20 Uhr vor der Schule gesehen haben. Wahrscheinlich habe sie dort auf jemanden gewartet. Die Ermittler seien diesem Hinweis nachgegangen und hätten den Bereich mit Hunden abgesucht - allerdings ohne Erfolg, erklärte eine Polizeisprecherin. 

Valeriia lebt den Angaben nach seit 2022 mit ihrer Mutter in Deutschland. Laut Polizei spricht das Mädchen gebrochen deutsch. Der Vater ist den Angaben zufolge nach wie vor in der Ukraine, es gebe aber Kontakt zu ihm. 

Suche mit Spezialhunden und Hubschrauber

Insgesamt seien mehr als 400 Einsatzkräfte der Polizei aus Sachsen und Sachsen-Anhalt im Einsatz gewesen, um nach Valeriia zu suchen. In den vergangenen Tagen waren die Beamten immer wieder zu Einsätzen ausgerückt, unter anderem wurde der Fluss Mulde durchkämmt sowie Anwohnerinnen und Anwohner befragt. Im Süden der Stadt waren vor allem Wiesen, Felder und Wälder abgesucht worden. Unterstützt wurden die zahlreichen Beamten dabei auch von Spezialhunden und einem Hubschrauber. 

Neben der Suche vor Ort hat die Polizei eigenen Angaben nach auch Kontakt zu Kollegen in der Ukraine, aber auch nach Polen und Tschechien. Der Schwerpunkt liege jedoch vor allem auf Döbeln, hieß es. Die Menschen in der rund 24.000 Einwohner zählenden Stadt waren gebeten worden, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Zusätzlich hatten sich vor Ort private Suchtrupps gebildet. «Die Betroffenheit in der Bevölkerung ist sehr groß», sagte Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) schon vor einigen Tagen.

Auch eine Verbreitung der Vermisstenmeldung über die Fernsehsendungen «Aktenzeichen XY... ungelöst» im ZDF und «Kripo live» im MDR hat laut Polizei keine konkreten Hinweise auf das Mädchen gebracht. «Wir geben die Hoffnung nicht auf. Wir bleiben dran und müssen aufklären, was mit dem Mädchen passiert ist», hatte eine Sprecherin der Chemnitzer Polizeidirektion noch am Wochenende zuvor gesagt. 

Die verzweifelte Suche nach Valeriia ruft den Fall des sechsjährigen Arian aus dem niedersächsischen Bremervörde-Elm in Erinnerung. Er wird seit dem 22. April vermisst. Die Such nach dem autistischen Kind war am 23. Mai erfolglos beendet worden. Seit dem 25. Mai sucht die Polizei nach dem acht Jahre alten ebenfalls autistischen Mohamed aus Hagen in Nordrhein-Westfalen. In Deutschland gelten nahezu 10.000 Menschen als vermisst. 


Bildnachweis: © Robert Michael/dpa
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