Bei einem gewalttätigen Protest im Süden von Mexiko sind 13 Polizisten und Beamte fast einen Tag lang als Geiseln gehalten worden. Nach einer Verhandlung wurden sie schließlich freigelassen, wie die Regierung des Bundesstaates Guerrero mitteilte. Hinter dem Protest habe das Verbrechersyndikat Los Ardillos gesteckt, sagte die Ministerin für öffentliche Sicherheit, Rosa Icela Rodríguez. Die Gruppe verlangte die Freilassung von zwei ihrer Anführer, die zuvor mit Munition und Drogen festgenommen worden waren. Beide würden allerdings weiter in Untersuchungshaft bleiben, sagte Rodríguez. In Guerrero sind zahlreiche kriminelle Organisationen aktiv, die an Drogenhandel, Erpressungen und Entführungen beteiligt sind. Vor knapp neun Jahren wurden in dem Bundesstaat 43 Studenten eines Lehrerseminars von korrupten Polizisten verschleppt und dem Drogenkartell Guerreros Unidos übergeben. Nur Knochenteile von drei der jungen Männer wurden später gefunden und identifiziert. Die Hintergründe sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Am Montag legten Tausende Bewohner aus verschiedenen Orten in der Region die Hauptstadt von Guerrero, Chilpancingo, lahm. Sie blockierten eine Autobahn, gingen gegen die Sicherheitskräfte mit Gewalt vor und entführten einen gepanzerten Polizeiwagen, mit dem sie in das Gelände des örtlichen Regierungspalastes einbrachen. 300 Beamte waren im Einsatz, vermieden jedoch eine Konfrontation. Die Regierung ziehe den Dialog vor, werde sich allerdings nicht erpressen lassen, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador am Dienstag bei seiner täglichen Pressekonferenz. Ministerin Rodríguez zufolge wurden Bewohner gezwungen, an den Protesten teilzunehmen. Zwölf Polizisten und Nationalgardisten wurden laut den örtlichen Behörden am Montag bei dem Protest verletzt. Am Dienstag wurde die Autobahn erneut für mehrere Stunden blockiert. Im Gegenzug für die Freilassung der Geiseln wurde laut Medienberichten die Verbesserung der Infrastruktur in der Region vereinbart.Mit gepanzertem Polizeiwagen ins Gelände des Regierungspalastes
Bildnachweis: © Eduardo Guerrero Ramirez/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
Mexiko: 13 Polizisten und Beamte als Geiseln genommen
Gewalttätiger Protest in Guerrero: Das Verbrechersyndikat Los Ardillos fordert die Freilassung von zwei ihrer Anführer und greift dabei auf drastische Maßnahmen.
Meistgelesene Artikel
- 26. August 2024
Vorsorgemaßnahme: Private Trinkwasserbrunnen werden beprobt
Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...
- 28. August 2024
Polizei erschießt mutmaßlichen Angreifer in Recklinghausen
Erneut geht in NRW ein Schusswaffengebrauch der Polizei tödlich aus. Ein mutmaßlicher Messerangreifer starb dabei in Recklinghausen. Erst am Dienstag war es in Moers zu einem tödlichen Fall gekommen.
- 19. September 2024
Lebensräume im Kreis Gütersloh erfassen
Gütersloh. Die Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten schützen, die Vielfalt des Landschaftsbildes wahren und den...
Neueste Artikel
- 25. September 2024
Anklage im Erpressungsfall Schumacher erhoben
Mit privaten Daten sollen mehrere Männer versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
- 25. September 2024
Experten: Klimawandel ist große Gesundheitsgefahr
Der Klimawandel beschleunigt sich, die Folgen sind dramatisch - beim Extremwetterkongress haben Experten ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. Noch sei es aber nicht zu spät für Gegenmaßnahmen.
Weitere Artikel derselben Kategorie
- 25. September 2024
Anklage im Erpressungsfall Schumacher erhoben
Mit privaten Daten sollen mehrere Männer versucht haben, die Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher um 15 Millionen Euro zu erpressen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
- 25. September 2024
Experten: Klimawandel ist große Gesundheitsgefahr
Der Klimawandel beschleunigt sich, die Folgen sind dramatisch - beim Extremwetterkongress haben Experten ein düsteres Zukunftsbild gezeichnet. Noch sei es aber nicht zu spät für Gegenmaßnahmen.