15. Mai 2024 / Aus aller Welt

«Fahr Auto wie eine Frau» - Kampagne mahnt Männer

Auch in Frankreich wähnen viele Männer sich noch als die besseren Autofahrer. Eine Kampagne rät nun: «Fahr Auto wie eine Frau». Das nämlich würde die Zahl der Unfälle und Verkehrstoten senken.

Mit einer auf den ersten Blick sexistisch wirkenden Kampagne will die französische Verkehrsunfall-Opferhilfe Männer zu mehr Rücksicht am Steuer bewegen. «Fahr Auto wie eine Frau» (Conduisez comme une femme) steht in großen Buchstaben auf den Plakaten, die seit Kurzem unter anderem in der Pariser Metro hängen und jeweils einen Mann am Steuer zeigen.

In kleinerem Text heißt es auf den drei unterschiedlichen Motiven, dass 84 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle von Männern verursacht werden, 88 Prozent der getöteten jungen Fahrer Männer sind und 93 Prozent der unter Alkoholeinfluss in einen Unfall verwickelten Menschen ebenfalls Männer sind. Der Rat auf sämtlichen Plakaten lautet am Schluss: «Wie eine Frau zu fahren bedeutet nur eines, am Leben zu bleiben.»

«Im Straßenverkehr hält sich hartnäckig der frauenfeindliche Glaube, dass Männer ihre Fahrkünste besser beherrschen als Frauen», erklärte die Verkehrsunfall-Opferhilfe «Victimes & Citoyens». Ein Blick auf die Zahlen zeige jedoch, dass dieses Vorurteil statistisch nicht belegt sei. «Die Zahlen sind eindeutig: Um im Straßenverkehr am Leben zu bleiben, sollten Männer am besten genauso fahren wie Frauen. Dann würden die Zahl der Unfälle und die Zahl der Opfer sinken.» Die neue Kampagne in den sozialen Medien und auf Großplakaten habe daher eine pointierte Botschaft: «Fahr Auto wie eine Frau.»

Im Netz stieß die Kampagne gerade bei männlichen Benutzern auf ein skeptisches Echo. Die Zahlen sagten nichts aus, wenn man nicht vergleiche, wie viele Kilometer Männer und Frauen jeweils zurücklegen, meinte ein User. Dabei zitiert die Opferhilfe Daten, nach denen Fahrzeughalter mit im Schnitt jährlich 12.500 Kilometern nur etwas mehr Strecke zurücklegen als Fahrzeughalterinnen mit 11.200 Kilometern. Ein anderer gab zu bedenken, dass Risikogruppen wie Fernfahrer, Motorradfahrer und berufliche Vielfahrer zumeist Männer seien, was die Zahlen beeinflusse.


Bildnachweis: © Michael Evers/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Polizeimeldung

Kriminalität Sachbeschädigungen an Kindertagesstätte und Grundschule in Stukenbrock Am vergangenen Wochenende...

weiterlesen...
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die PFAS-Belastung auf dem Flughafengelände an der Marienfelder Straße breitet sich jenseits des...

weiterlesen...
Kreis Gütersloh

Gütersloh. Die zweite Hälfte der Sommerferien ist bereits angebrochen und das neue Schuljahr rückt näher. Um...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Im Harz lodert ein Brand in der Nähe des Brockens. Das Gebiet ist zerklüftet und schwer zugänglich. Aber es gibt positive Nachrichten.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Bei insgesamt drei Abstürzen kommen drei Menschen ums Leben, zwei weitere werden schwer verletzt. In zwei Fällen stürzen die Kleinflugzeuge kurz nach dem Start ab. Die Unglücksursachen sind unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Im Harz lodert ein Brand in der Nähe des Brockens. Das Gebiet ist zerklüftet und schwer zugänglich. Aber es gibt positive Nachrichten.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Bei insgesamt drei Abstürzen kommen drei Menschen ums Leben, zwei weitere werden schwer verletzt. In zwei Fällen stürzen die Kleinflugzeuge kurz nach dem Start ab. Die Unglücksursachen sind unklar.

weiterlesen...